Das EDT-Meinungsprofil deutsche Spitzenküche

Liebe Leser von EDT und Freunde der deutschen Spitzenküche, im Folgenden finden Sie eine Reihe von Aussagen über die deutsche Spitzenküche wie sie uns seit vielen Jahren so oder ähnlich immer wieder begegnen. Die Meinungen über die Qualitäten unserer besten Köche und ihre Gerichte sind unterschiedlich – speziell auch im Vergleich zur internationalen Konkurrenz. Auch international gehen die Meinungen weit auseinander, was man an den teilweise sehr unterschiedlichen Platzierungen deutscher Spitzenrestaurants in den diversen Rankings ablesen kann. In dem weltweit bedeutendsten Ranking, den „The World’s 50 Best Restaurants“ geht es leider seit Jahren mit den Bewertungen für deutsche Restaurants abwärts. Wir möchten gerne mehr über den Stand der Dinge und das Image unserer Spitzenküche in Deutschland wissen und bitten deshalb um die Abgabe von Stimmen für die folgenden, sehr unterschiedlichen Aussagen.

Wählen Sie die Ziffern, deren Aussage Sie zustimmen, direkt als Antwort auf diesen Text aus oder senden Sie uns die Ziffern als Rückmeldung auf die Facebook-Accounts von eat-drink-think.de oder Jürgen Dollase.
Abstimmungsende: 26. Februar 2018

Als kleines Dankeschön verlosen wir unter den Einsendungen drei hochwertige Kochmesser.

Hier die Aussagen:

    1. Die deutsche Spitzenküche steht absolut auf gleichem Niveau wie andere Spitzenküchen dieser Welt

    2. Die deutsche Spitzenküche ist handwerklich sehr gut, aber langweilig

    3. Die deutsche Spitzenküche ist schwächer als z.B. die französische, italienische oder spanische, weil sie zu wenig Bezug zu den eigenen kulinarischen Traditionen hat

    4. Der deutschen Spitzenküche fehlen kreative Köche von internationalem Format

    5. Der deutschen Spitzenküche fehlen – ganz einfach ausgedrückt – Spitzenrestaurants, in denen die Schweinshaxe immer noch Schweinshaxe ist, aber von sagenhafter Qualität.

    6. Man kann in den besten deutschen Restaurants sehr viel preiswerter essen als bei der europäischen Konkurrenz

    7. Es macht keinen Sinn, wenn man von Sylt bis München im Prinzip die gleichen Gerichte bekommt

    8. Das größte Problem der deutschen Spitzenküche ist der Mainstream. Alles, was gerade als schick und neu gilt, wird sofort von so vielen Köchen kopiert, dass es wieder überall zu finden ist.

    9. Der deutschen Spitzenküche fehlen die überragenden Leitfiguren

    10. Es ist ausgesprochen erfreulich, dass sich in Deutschland eine Art „demokratische“ Spitzenküche entwickelt, die mit „Schicki-Micki“ wenig zu tun hat.

    11. Die neue kreative Berliner Szene (z.B. „Horvath“, „Einsunternull“, „Nobelhart & Schmutzig“, „Ernst“) ist ein Segen für das Land.

    12. Die neue Berliner Szene ist sehr interessant, aber zu weit weg vom „normalen“ Publikum

    13. Unsere besten Köche sind einfach nicht cool genug. Es fehlen die echten Typen, die ihr Ding machen und sonst nichts

    14. Die deutsche Spitzenküche müsste im öffentlichen Bewusstsein längst einen viel höheren Stellenwert haben

    15. Die besten deutschen Köche sollten eine Vereinigung gründen, die die Interessen und Ansichten und Fähigkeiten der Spitzenküche offensiv nach außen vertritt – auch international.

    16. An den Gerichten in jedem deutschen Spitzenrestaurant sollte man ohne weiteres erkennen können, in welcher Region es sich befindet

    17. Die Verbindung aus regionalen Produkten und Traditionen und Avantgarde („Nova Regio“-Küche) ist die Küche der Zukunft und sollte viel häufiger zu finden sein

    18. Die Anleihen bei französischer, mediterraner oder asiatischer Küche sollten immer die Ausnahme und nicht die Regel sein

    19. Die deutschen Spitzenköche sollten ganz selbstverständlich auch bei Staatsessen als wesentliche Repräsentanten der deutschen Kultur eingesetzt werden

    20. Die Presse sollte die deutsche Spitzenküche kritisch, aber regelmäßig begleiten. Dauernde Lobeshymnen nutzen ihr ebenso wenig wie ihre völlige Unterschlagung

    21. Die deutsche Spitzenküche sollte wie in anderen Ländern auf dem gleichen Level wie die anderen Künste gesehen werden. Sie gehört z.B. regelmäßig nicht nur ins Mittagsmagazin, sondern auch in Kultursendungen

    22. Die besten deutschen Köche sollten ihr Können auch in andere Bereiche einbringen und sich nicht nur auf ihr Hauptrestaurant beschränken

    23. Die deutsche Spitzenküche braucht dringen Restaurants (oder auch Menüangebote), die wirklich kreativ sind und völlig neue kulinarische Horizonte öffnen

    24. Die Bewertungen der besten deutschen Restaurants in den Restaurantführern entspricht weitgehend den Realitäten

    25. Die Bewertungen der besten deutschen Restaurants in den Restaurantführern sind zu hoch

    26. Die Bewertungen der besten deutschen Restaurants in den Restaurantführern sind zu niedrig

    27. Eine Reihe von Spitzenrestaurants müssten längst niedriger bewertet werden

    28. In den deutschen Spitzenrestaurants müsste es preislich sehr viel unterschiedlichere Angebote geben, vor allem in einem preisgünstigeren Sektor

    29. Die deutsche Spitzenküche braucht eine nationale Aktionswoche nach Art der französischen „Semaine du goût“, in der z.B. Schüler und Jugendlich Kontakt zu guten Produkten und guter Küche bekommen können

    30. Die deutsche Spitzenküche braucht eine nationale Institution wie etwa eine Deutsche Hochschule für Kochkunst

    Name und E-Mail Daten werden nicht gespeichert oder an Dritte weitergegeben, sie dienen nur zur Ermittlung der Gewinner.

    6 Gedanken zu „Das EDT-Meinungsprofil deutsche Spitzenküche“

    1. Wir haben alles in Deutschland, kreative Köpfe mit Charakter, genügend Restaurants mit finanziellen Mitteln in denen sich die Küchenchefs ausleben können, wenn man etwas sucht auch genügend Produzenten, Bauernhöfe die sehr gute Lebensmittel herstellen. Von den Ausgangsbedingungen sind wir in Deutschland eines der wenigen Länder der Welt die aus dem vollen schöpfen können!!!
      Nur ein wichtiges Detail haben wir nicht, eine starken Verein oder bzw. Lobby die uns gehör in Berlin also Politik, Medien und Gesellschaft verschafft. Eine Stimme die mitredent wenn neue Gastronomische und Landwirtschaftliche Gesetze geschrieben wedern die an der Realität vorbei gehen, die kleinen ersticken und großen Platz verschaffen, einen Verein der klare Visionen hat und Vorschläge für Nachwuchs Förderung, neue Arbeitszeit Konzepte, wer soll die ganzen schönen Rezepte und kreativen Ideen in 10 Jahren umsetzen.?! Auch ein großes Thema für dich Chef Sache! Ein zentrales Thema der Gastronomie von allen Beklagt doch ein weiter so wie immer.
      Miteinander statt neben einander.

      Antworten
    2. Wieso sollten Bilder oder änliches nur Kunst sein? das essentielle im Leben ist die Ernährung und für mich eine ganz klare Sache das es Kunst ist. Die aromen der LEBENSmittel so zu kombinieren das sie Emotionen hervorrufen und Emotionen sind in der Kunst zu Hause .

      Antworten
      • Frau Lindt, Kochen ist wie Schreiben. Bis zu einem gewissen Grad (notwendiges) Handwerk, dann Kunsthandwerk und ab einem gewissen Grad an Innovation und Ausgestaltung ein hochgradig kultureller und künstlerischer Akt.

        Antworten
      • Frau Lindt

        Formen, Farbe, Muster, Texturen, Anordnung der Komponenten, Kombinationsmöglichkeiten (geschmacklich als auch visuell) , Freiheit, Emotionen, Erinnerungen sind Dinge die man nicht nur in der Kunst findet! Diese Dinge spielen auf dem Teller ebenfalls eine Rolle und bilden so das komplette „Geschmacksbild“ öder „Portait“ um in der Kunst zu bleiben ;). Und sicherlich lassen sich noch viele weitere Gemeinsamkeiten finden.

        Antworten

    Schreibe einen Kommentar