Gastro Survival Passionistas – 5. Folge: Klare Ansagen von Heiko Antoniewicz

Vom Hinfallen und Aufstehen – ein bemerkenswertes Gespräch in Folge 5 des Gastro-Podcast

Wenn man in Gastro-Fachkreisen von Heiko Antoniewicz spricht, denkt man schnell an seine Standardwerke zu den Themen Sous Vide, Brot, Fermentierung oder Molekular Küche – kaum ein anderer deutscher Koch hat sich so als Branchen-Innovator hervorgetan wie Antoniewicz. In der 5. Folge der Gastro Survival Passionistas kam ein erstaunliches Gespräch zustande – die drei Protagonisten am Mikrofon kamen schnell auf den Punkt. Es entstand ein Gespräch über das Scheitern und Aufstehen, das den Hörer schnell in seinen Bann zieht.

Heiko Antoniewicz, der es als „Koch ohne Restaurant und Sterne“ zu einem der Innovatoren der deutschsprachigen Foodszene gebracht hat, besitzt ein kleines Unternehmen in Werne. Dort experimentiert und entwickelt er mit seinem Team nicht nur neue Verfahrensweisen zur Zubereitung von Essen, sondern ebenso neue Produkte und Würzmethoden die für Koch-Enthusiasten neue Horizonte eröffnen können. Bodenständig und entspannt erläutert Antoniewicz: „Meinen Mitarbeitern geht es gut – weil sie einfach merken, dass sich sehr, sehr positiv mit der Lage umgehe und positiv nach vorne schaue. Klar haben wir Kurzarbeitergeld beantragt, das füllen wir entsprechend auf, denn ich bin meinen Mitarbeitern auch zu einem gewissen Dank verpflichtet. Und ich habe den Eindruck, dass die dadurch extrem motiviert sind, auch wenn wir gerade nicht viel zu tun haben.“

Ralf Bos, nicht nur Kopf von BOS FOOD, sondern auch einer der beiden Gastro Survival Passionistas, sieht insbesondere in der Mitarbeiter-Motivation während der Krise einen Überlebensfaktor: „Es ist wichtig, dass die Leute in der schweren Zeit mitgezogen werden – das haben alle bisherigen Gesprächspartner der Gastro Survival Passionistas bestätigt – und dass man absolut fair im Umgang mit Mitarbeitern gerade in schweren Zeiten ist.“

Antoniewicz kam jedoch schnell noch auf ein anderes Thema: Scheitern. 2004 ging er mit seinem ersten Unternehmen in die Insolvenz. „Ich habe viel gelernt – und eine solche Situation wünsche ich auch niemandem – aber wenn Du merkst, dass Du Freunde und Unterstützer an Deiner Seite hast, m macht Dich das hellwach. Hellwach für das was Du machst – und das hilft Dir beim aufstehen und neu anfangen“. Buddy Zipper, der genauso wie Ralf Bos, auch schon schlechte Zeiten hinter sich gebracht hat, ergänzt: „Das bedeutet, dass man sich in der Krise auch zum Teil selbst neu erfinden muss – allein um zu überleben und gestärkt neu anfangen zu können.“

Aufstehen ist wichtig – „Such Dir einfach ein paar Leute mit denen Du Dich beraten kannst – oder einen Berater. Manchmal können das auch externe Berater sein – wenn Du als Gastronom am Abgrund stehst, brauchst Du jemanden der Dich auf die Spur bringt. Auch wir bekommen eine Menge Anfragen via E-Mail oder Telefon und versuchen so gut es geht zu helfen. Heute machen wir das ehrenamtlich – vielleicht weil wir den Leuten sagen können, was sie vielleicht machen könnten“, bestätigt Heiko Antoniewicz.

Bemerkenswert auch seine Prognose: „Ich glaube wir müssen noch vier Wochen die Füße stillhalten. Und wir sollten nicht vergessen, dass es uns im Vergleich zu anderen Ländern, hier in Deutschland richtig gut geht. Wir Deutschen haben schon viel gemeistert – auch das wird uns gelingen.“

Die Podcast-Initiative von Ralf Bos und Buddy Zipper begleitet die Coronakrise mit wöchentlichen Beiträgen – man darf auf die kommenden Gesprächspartner gespannt sein.

Die Podcastreihe „Gastro Survival Passionistas“ ist wöchentlich auf Apple iTunes, Spotify und weiteren Streamingplattformen kostenlos zu hören.

Gastbeitrag von Buddy Zipper

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