Die Diskussionen um den französischen Guide Michelin und damit um den Guide Michelin überhaupt reißen im Moment nicht ab. Mit Gwendal Poullennec gibt es zwar einen neuen Chef, der aber offensichtlich nicht das richtige Maß trifft und das Vertrauen in die Arbeit des weltweit führenden Restaurantführers weiter untergräbt. Wird man sich bei Michelin ändern können? Wird es jemals gelingen, Argumente zu finden, die es bis in die Pariser Chefetagen schaffen und dort wirklich Folgen haben? Ich glaube, dass in dieser Richtung nichts passieren wird und dass nur eine radikale Lösung Abhilfe bringen kann. Deshalb mein Vorschlag:
Annegret Kramp-Karrenbauer sollte die Leitung der gesamten Michelin-Führer weltweit übernehmen.
Begründung:
Man braucht jetzt bei Michelin eine Persönlichkeit, die sich diese Aufgabe wirklich zutraut, und das ohne Wenn und Aber. Eine Persönlichkeit, die sich auf neue Aufgaben fokussieren kann, die weiß, dass sie es schaffen kann, die weiß, dass sie es machen wird, weil sie in sich spürt, dass sie die richtige Wahl für diesen Posten ist – so wie sie die richtige Wahl für jeden anderen Posten von Rang ist. Annegret Kramp-Karrenbauer hat bewiesen, dass sie kann, was es zu können gibt und dass sie selbstverständlich auch in einem Fach reüssieren kann, das weltweites Denken erfordert.
Sie wird insbesondere sicherstellen, dass die vielen GourmetsInnen und Gourmets dieser Welt endlich eine echte Heimat finden, dass sie das Vertrauen in eine Instanz wiedergewinnen, die ihnen ihr Leben in so unvergleichlich wichtiger Art und Weise verschönt. Sie werden dieses Vertrauen wiedergewinnen, weil sie wissen, dass sie sich nicht nur in der Hand eines allumfassend seriös und zuverlässig arbeitenden Restaurantführers befinden, sondern auch in der Hand von Frau Kramp-Karrenbauer, die in kürzester Zeit alle notwendigen Kenntnisse akkumulieren wird, so wie sie an jedem anderen Platz der Welt – ob in der Führung einer Partei, als Verteidigungsministerin oder in internationalen Gremien, in kürzester Zeit alle notwendigen Kenntnisse bereitstellen kann. Auch Horst Seehofer würde sicherlich diesen Vorschlag unterstützen, weil er zum Beispiel sieht, dass Frau Kramp-Karrenbauer die Angelegenheit auch deshalb besonders gut und freier erledigen wird, weil sie mit dem Thema bisher nie befasst war.
Dass Annegret Kramp-Karrenbauer nicht vom Fach ist, spielt keinerlei Rolle. Erstens ist sie nie vom Fach, und es hat bisher keinerlei Auswirkungen gehabt. Zweitens wird man ihr in einem Pressure-Learning sicherlich in kürzester Zeit den Unterschied zwischen Schweinen und Hühnern, zwischen Leber und lebend oder zwischen einem Pauillac-Lamm und einem Pauillac-Wein vermitteln können. Sie wird in allerkürzester Zeit lernen, dass es wenig Sinn macht, den Pudding mit einem Messer zu essen und ein „Chef de Rang“ kein als Kellner verkleideter Militär ist. Was die Beurteilung von kulinarischen Leistungen angeht, wird Frau Kramp-Karrenbauer mit größter Sicherheit vor allem die Köchinnen an den Händen fassen und gemeinsam mit Ihnen dafür sorgen, dass auch sie gerechte Bewertungen erhalten und nicht nur deshalb schlechtere Noten bekommen, weil sie sich drei Sterne nicht zutrauen. Sie wird ihnen demonstrieren, dass man es schaffen kann, wenn man es schaffen will und sich mit ganzem Einsatz und vollem Herzen in diesen Beruf einbringt.
Frau Kramp-Karrenbauer wird darüber hinaus sicherstellen, dass auch der Klimaschutz und das Tierwohl in die Bewertungen der Führer eingehen und vor allem die männlichen Köche darauf hin überprüfen, ob sie ein wirklich ausreichend gutes Verhältnis zu den Tieren entwickeln können, die sie später ihren Gästen servieren. Aus diesem Grunde hat sie schon angedeutet, dass es Wochenendseminare geben wird, bei denen die Köche u.a. gemeinsam mit Kühen und anderem Getier in schönen, alten Scheunen übernachten werden und so über den emotionalen Bezug zu den Tieren zu einer wesentlichen Steigerung ihrer kulinarischen Leistungen geführt werden. Denn – auch Köche brauchen Führung, brauchen Halt und Vorbilder, die ihnen zeigen, dass man etwas erreicht, wenn man es sich zutraut und ganz und gar auf Spitzenleistungen fokussiert ist. Auch Köche müssen behütet werden.
Ich denke, diese kurzen Ausführungen reichen bei weitem aus, um zu demonstrieren, dass es für die Probleme bei Michelin eine Lösung gibt, dass man es schaffen kann, wenn man nur auf eine Führung setzt, die den Erfolg des Michelin will und sich alles zutraut, selbst das, von dem sie noch gar nicht weiss, was es eigentlich ist.
Kramp-Karrenbauer muß den Guide Michelin übernehmen! Guten Appetit!
Jürgen Dollase, der neue STERN am Satiriker-Himmel. Danke für diesen Ausflug in den politischen Alltag unserer Republik. Ist das alles real oder handelt es sich bei den Neuigkeiten von der EU-Spitze und dem Verteidigungsministerium nur um Füllstoff fürs Sommerloch?
hm, AKK ist saarländerin; vielleicht hat sie sich beim wandern oder pilzesammeln schon mal verlaufen und hat sich in eines der dreisternerestaurants dort oder in der näheren umgebung verirrt; also in ein lokal jener köche, von denen unser bundespräsident ganz tapfer beteuert, “ bald mal“ vorbeizukommen?