„Rot“ von Günther Jauch ist nicht nur ein schlechter Wein, sondern könnte auch das Aldi-Image beschädigen

Foto: Aldi

Prolog
Bei Aldi kaufen nicht nur Besitzer von teuren Geländewagen ein, die am Essen sozusagen um jeden Preis sparen wollen. Bei Aldi kaufen auch Leute ein, die nicht viel Geld haben, aber durchaus die Vorstellung davon, dass es neben sehr schlichten und industriellen auch gute Produkte gibt, die deutlich besser schmecken. Ganz auf der aktuellen Linie der Discounter (die ja versuchen, das kulinarische Niveau ihres Angebotes durch diverse Maßnahmen anzuheben) erhoffen sie sich das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, also Produkte, die bei annehmbarem Preis zumindest einen Hauch von gehobener kulinarischer Qualität verströmen. Diese Hoffnungen werden bisweilen durchaus erfüllt – von dem ersten Aldi-Champagner bis zu den Sonderaktionen an Feiertagen. In diese Abteilung fallen auch diverse Weine von bekannten Weingütern, die – wie etwa die Weine von Fritz Keller – zurecht durchaus positive Beachtung gefunden haben. In diese Abteilung sollen wohl auch die beiden Weine von Günther Jauch fallen. Es sind keine Weine von seinem Weingut (von Othegraven), sondern Weine, die „ein exklusives Trinkerlebnis – nach den Qualitätsansprüchen von Günther Jauch“ möglich machen sollen.

Was man sieht
Das Etikett ist komplett auf die Person von Günther Jauch abgestimmt. Sein Name erscheint gleich zweimal – gedruckt, sozusagen als Weinname, und zum anderen als Unterschrift, und zwar in goldener Farbe. Während das klassische deutsche Weinetikett eine Reihe von Merkmalen verzeichnet, die die Einschätzung des Weines zumindest ansatzweise möglich machen, bekommt man hier nur den Begriff „rot“. Als weiteres Element gibt es eine Grafik, die Jauch bei der Arbeit stilisiert darstellt – typisch auf einem Hocker sitzend. Es ist vollkommen klar, dass hier ausschließlich mit dem Bekanntheitsgrad und dem Renommé von Günther Jauch gearbeitet wird.

Was man schmeckt
Auf der Rückseite der Flasche steht der Satz: „Diese Cuvée besticht durch eine einzigartige Fruchtfülle und Aromenvielfalt“. Diese Behauptung ist unrichtig und entspricht in keiner Weise der Realität. Der Wein hat kaum eine Nase, und wenn, dann einen Hauch von Muffigkeit. Die Identifizierung als Rotwein ist in der Nase erst weit im Hintergrund möglich. Am Gaumen erzeugt der Wein einen extrem seltenen Effekt: Er fällt sozusagen glatt durch, weil sich partout keine Aromen im Mund halten wollen, sondern erst nach einiger Zeit und sehr weit im Hintergrund ein – sehr neutraler – Eindruck von Rotwein entsteht. Weine dieser mangelhaften Qualität, also ohne deutliche Frucht und ohne erkennbare Rebsortenspezifitäten, sind eher selten und finden sich nur im absoluten Niedrigpreissegment. Der Wein ist für Weinfreunde völlig indiskutabel, und das selbst bei niedrigen Ansprüchen. Für die nicht vorhandenen Qualitäten ist der Wein zudem keineswegs preiswert, sondern viel zu teuer. In dieser Preisklasse (5,99 Euro) finden sich reihenweise Weine, die um Klassen besser sind.

Das Fazit
Als Fazit bleibt nicht die Feststellung, dass der Jauch-Wein zum üblichen Wein-Programm von Aldi passt. Tatsächlich beschreibt er eher einen beträchtlichen Rückschritt, den die Handelskette bisher beim Wein so gut wie möglich vermieden hat. Soll hier etwa ein extrem schwaches Produkt zu einem viel zu hohen Preis an ein „gläubiges“ Publikum verkauft werden, von dem man annimmt, dass es den Transfer von der hochgelobten Qualität eines TV-Moderators auf ein kulinarisches Produkt mitmacht? So etwa nach der Logik: Sein Image ist gut, also müssen auch die Dinge gut sein, die Jauch empfiehlt? Schließlich ist er eine Person, deren Glaubwürdigkeit in Deutschland ganz oben rangiert. Dass diese Glaubwürdigkeit ausgenutzt wird, um mit einem schlechten Produkt Geschäfte zu machen, zeugt von einer Missachtung des Publikums und von einem beträchtlichen Zynismus. Der Kunde, der Gutes erwartet und darauf hofft, sich auch mit wenig Geld einen annehmbaren Genuss zu verschaffen, wird nicht seriös bedient, sondern enttäuscht. Dass Bewertungssysteme für diesen Wein auch noch vergleichsweise gute Noten vergeben, erinnert durchaus an den jüngsten Skandal um die DLG-Prämierungen…

Es könnte gut sein, dass man sich mit dieser Aktion bei Aldi gründlich verrechnet hat. Dem kurzfristigen Neugier-Erfolg könnte ohne weiteres ein erheblicher Imageverlust folgen.

20 Gedanken zu „„Rot“ von Günther Jauch ist nicht nur ein schlechter Wein, sondern könnte auch das Aldi-Image beschädigen“

  1. Ja, stimmt, die Aldi Weine, für die er seinen Namen gegeben hat, waren wirklich mies. Mit dem Deal war er echt schlecht beraten.

    Aber wenn wir heute seine eigenen Weine (von Othegraven) trinken, ist das für uns immer ein besonderer Genuss. Er hat schon mehrere Auszeichnugen erhalten. Wir fahren jedes Jahr zum Weingut, um unsere Vorräte aufzustocken.

    Grüße aus Meerbusch

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  2. Das flüssige Grauen in Flaschen !! Möchte bezweifeln , dass Herr Jauch jemals einen Schluck dieses unsäglichen “ Weines “ getrunken hat. Denn dann hätte er seinen Namen nicht derart beschädigt.

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  3. Also wirklich, ich wollte den Roten Günther Jauch unbedingt probieren. Nun ja, der Autor hat absolut recht, den Wein kann man nicht trinken. Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten. Ich streite nicht, nach zwei Probeschlückchen landete der Rest im Abfluss, selbst kochen würde ich damit nicht , er hat kein Aroma, schmeckt einfach nicht

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  4. Ehrlich? Dieser Wein eignet sich super gut zum Reinigen von PKW-Felgen, gerade in der kalten Jahreszeit.
    Er hat also also durchaus Qualitäten.
    Nur bitte NICHT trinken.
    So gut ist er dann doch nicht.
    Hat das Herr Jauch wirklich nötig?????

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  5. Mir hat dieser Wein sehr gut gemundet und ich kaufe ihn immer wieder sehr gerne.. habe ihn auch des Öfteren verschenkt und jeder mochte ihn.
    verstehe die schlechte Bewertung überhaupt nicht..

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  6. Mir ist es von dem Weißwein dieser Marke richtig schlecht geworden mir ging es zwei Tage nicht gut. Der Wein war richtig sauer. Normalerweise müsste man da eine Entschädigung bekommen.

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    • Das stimmt.ich dachte erst es liegt an mir…gestern eine neue Flasche aufgemacht und die ganze Nacht Bauchkrämpfe gehabt und mir ist schlecht heute morgen

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  7. Hej, ich habe den heute zum 1.Mal gekauft, einfach so, war neugierig…ich teste gern mal Weine. Aber der gefällt mir so gar nicht, dann habe ich gegoogelt und bin auf diese Seite gekommen, wo andere auch schreiben, das der Wein nicht toll ist …usw. Super, dann habe ich jedenfalls nicht einen komischen Geschmack… der wirkt wie gepantscht!!
    Gut, habe nur eine Fl. gekauft, aber diesen Wein kann ich nur zum reinigen vom Abfluß verwenden… der ist echt komisch-muffig…ohne jedes Aroma…. genau, wie oben beschrieben….dann ist ja noch der 1,99 Dornfelder besser !! Wer verdient denn hier an dem Mist ??????

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  8. Habe den Wein heute auch gekauft. Wenn Herr Jauch es nötig hat solchen Mist zu verkaufen ist er nur zu bedauern. Ich fühle mich total verarscht. Der Wein ist gruselig. Und bei einem Cuvee wüsste man gerne ansatzweise welche Sorten sich im Wein befinden. Sehr schade und sehr peinlich für Herrn Jauch.

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  9. Ich dachte nur rot gefärbtes Wasser. Würde zu der FDP mit ihrem Wunsch nach deregulierten Märkten passen. Geld machen mit Schei….. Wirklich unglaublich so eine Plürre auf den Markt bringen zu dürfen. Schlechtester Wein ever!!

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  10. Tja, die Geschmäcker sind verschieden. Mir schmeckt der Rotwein sehr gut. Er ist leicht, hat 11,5 % Alkohol und bekommt mir sehr gut. Kaufe ihn sehr oft.

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  11. Worst red wine ever! In history! On a global scale! Shame on you G. J.
    Schreckliches Gesöff, Sorry, KOTZ.
    Und dabei ist Der Spiegel recht gnädig. Provision? 😉

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