Jürgen Dollase: Völlerei. Das grosse Fressen. Hirzel Verlag, Stuttgart 2022. 109 S., Broschur, 15 Euro
Anlässlich der Frankfurter Buchmesse, die in der nächsten Woche ab Mittwoch stattfinden wird, möchte ich hier heute das Inhaltverzeichnis meines aktuellen Buches abdrucken. Es ist ausführlich und gibt einen guten Aufschluss über den Inhalt, der wohl fast alle von uns mehr oder weniger betrifft. Ich habe das Buch nicht „von außen“ geschrieben, also etwa mit spitzem Finger auf irgendein Verhalten zeigend, sondern als selber immer eng mit diesem Thema befasster Mensch. Es gibt lustige Passagen und sehr nachdenkliche, und es wird auch die Frage gestellt, wieviel hungernde Menschen wir eigentlich allein mit dem ernähren könnten, was wir zuviel essen. Gestern habe ich in einem Interview mit einer unserer großen Regionalzeitungen dazu gesagt, dass es uns in puncto Essen eigentlich darum gehen müsse, dass wir guten Gewissens die weltweiten Nachrichten hören oder sehen können. So etwas meine ich aber nicht als „Spaßbremse“. Es ist ein ungelöstes Problem, dem wir irgendwie näher kommen sollten. Und weil so etwas viel besser geht, wenn man auch Spaß am Leben hat, endet das Buch natürlich positiv…mit einer Aufforderung zur kontrollierten Völlerei.
Von der Todsünde zum Volkssport
Die Entwicklung eines Begriffs
Kirchliches Verständnis zwischen Körperlichkeit und Geistigem
Ein Gespräch mit Kardinal Meisner und Tendenzen bei Papst Franziskus
Die Fastenzeit als Wiege der kreativen Küche
Essgewohnheiten im Wandel der Zeiten
Zur Nachkriegszeit in Deutschland
Ein Blick in die Psychologie und Medizin
Was sagt die Psychologie dazu?
Adipositas : Krankheit oder Folge eines Verhaltens?
Völlerei und Individuum: die Mechanismen des Vielessens
Wenn man fast nur noch ans Essen denkt
Persönliche Beobachtungen: das „Komaessen”
Essen als Belohnung in einer Welt voller Schwierigkeiten
Aus dem Leben eines professionellen Verkosters
Mit Jean-Claude Bourgueil im Restaurant „Im Schiffchen“
Mit Helmut Thieltges im „Waldhotel Sonnora“
Die versteckten Fette beim Italiener
Auch der Profi ist privat ein ganz normaler Esser
Hat der Mensch einen Softwarefehler?
Der große Unterschied zu früher
Gab es einen Urknall in der Völlerei?
Völlerei in der „aufgeklärten“ bürgerlichen Gesellschaft
Die Akzeptanz des Übergewichts: neue Vorbilder
Die verhängnisvolle Rolle der Discounter
Überernährung, das sanktionslose Vergnügen
Essen als die letzte legale Sucht?
Die Beschaffenheit von Nahrungsmitteln
Ist die Unterschicht dick und die Oberschicht dünn?
Das schlechte Gewissen: Ist Völlerei verantwortungslos?
Genuss als Tarnname für Völlerei
Keine Völlerei. Genuss mit nur ein wenig Reue
Warum lustfeindliche Konzepte scheitern müssen
Mäßigung muss nicht Gleichmaß bedeuten
Aufforderung zur kontrollierten Völlerei oder: zehn Tipps, um mehr essen und genießen zu können
Tipp 1: Sorgen Sie für eine gute Ess-Form
Tipp 2: Essen Sie sich langsam „warm”
Tipp 3: Machen Sie keine allzu großen Pausen
Tipp 4: Essen Sie langsam, aber fließend
Tipp 5: Seien Sie vorsichtig mit Mineralwasser
Tipp 6: Sparen Sie bei den Fetten
Tipp 7: Essen Sie die Gerichte nicht komplett auf
Tipp 8: Trinken Sie sich langsam „warm“
Tipp 9: Rechnen Sie mit einer kurzen Schwächeperiode
Tipp 10: Erleben Sie den Zustand der reinen Degustation!
Einige kulinarische Bilder: Warum üppiges Genießen oft so schön ist
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