Heiko Nieder: The Restaurant. Matthaes-Verlag, Stuttgart 2021, 384 S., geb., Ganzleinen, 89,90 Euro

Heiko Nieder gehört zu jenen deutschen Spitzenköchen, die im Ausland arbeiten und deshalb manchmal bei uns nicht so präsent sind, wie sie es eigentlich verdient hätten. Als Küchenchef hat Nieder nicht viele Stationen hinter sich. Mir fiel er in seiner ersten Station im „L’Orquivit“ in Bonn auf, wo er von 2002 bis 2008 gekocht hat und im Jahr 2005 seinen ersten Stern holte. Sein Stil war kreativ, aber nicht unbedingt revolutionär, und es schmeckte einen Tick anders.

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Christoph Schulte (Text)/Helge Kirchberger (Fotos): Eckart Witzigmann – Was bleibt. Pantauro/Benvenuto Publishing, Salzburg und München 2021. 2 Bände im Leinenschuber. Band 1: 384 S., geb., Band 2: 208 S., 150 Euro

Am 4. Juli wird Eckart Witzigmann 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass hat der zu Red Bull/Ikarus und Co. gehörende Pantauro-Verlag eine große Würdigung in Form von zwei Bänden in einem Schuber herausgebracht. Sie sind die Ehrung für einen österreichischen Koch, der zwar schon vor über 25 Jahren sein Drei Sterne-Restaurant „Aubergine“ verlassen hat, sich aber danach mit vielfältigen Aktivitäten weiter im Gespräch und im Geschäft halten konnte.

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Corona Spezial: Das „Überland“ in Braunschweig und Tim Mälzers „Handschrift“

Die folgende Restaurantkritik ist im letzten Jahr nicht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen, weil sie genau in die erste Corona-Schließung gefallen wäre. Danach habe ich sie vergessen, weil ich aktueller Themen zu schreiben hatte. Ich möchte sie den Lesern aber nicht grundsätzlich vorenthalten, weil sie in gewisser Weise ein sehr charakteristisches Verhalten eines prominenten … Weiterlesen

Mrs. Peckhams Geheimnis des flexiblen Kochens

Jedes Gericht leicht abwandelbar für Alle
Autorin: Karina Both-Peckham, Verlag: LV. Buch
ISBN 978-3-7843-5667-9
Preis: 24 € (D)

Meine Tante Klara sagte manchmal: „Ist ein Geheimnis wirklich deins – verrate es nicht, sonst ist es keins!“ Na ja, Klara war für ihre schrägen Sprüche bekannt und flunkerte, meist überzeugend, indem sie unter anderem behauptete, sie habe noch gegen Saurier gekämpft und beim letzten Abendmahl damals, die Speisen aufgetragen.

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Bernard Antony/Katherine Khodorkowsky: Käse. Ducasse Edition, Levallois-Perret 2020. 216 S., geb., Hardcover, 45 Euro.

Das Buch ist in französischer Sprache im Internet zu bekommen, in deutscher Übersetzung per Post bei der Fromagerie Antony.

Bernard Antony ist eine solche prägende und wichtige kulinarische Persönlichkeit, dass ich seine Person und sein Buch etwas ausführlicher vorstellen möchte.

Wenn Experten ein kulinarisches Buch schreiben, kann das schon mal eine etwas schwer verständliche Sache sein. Nun aber gibt es ein Käse-Buch von einer lebenden Legende der Zunft, das einfach grandios klar und informativ und nützlich ist.

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Das neue Zentralorgan der Als-Ob-Küche

Kennen Sie „Deutschlands größtes Foodmagazin“? Wenn man mich so etwas gefragt hätte, hätte ich auf irgendeines dieser Blätter getippt, die in einem kleinen Ständer an den Kassen der Supermärkte angeboten werden. Ich sehe sie mir seit langem noch nicht einmal im Schnelldurchgang an, weil sie bei mir regelmäßig Aggressionen auslösen (das ist die gute Reaktion) oder Depressionen (das ist die schlechte Reaktion).

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Yoshihiro Imai: Monk. Light and Shadow on the Philosopher’s Path. Phaidon Press, London und New York 2021. 240 S., Hardcover, ca. 36 Euro (in englischer Sprache)

Hier ein ganz besonderes Fundstück von Buch, das nicht nur ganz neu ist, sondern auch direkt in englischer Sprache vorliegt und Online ohne Schwierigkeiten zu bekommen ist. Es ist das Buch eines japanischen Kochs aus Kyoto (der „Philosopher’s Path“ liegt in Kyoto), und handelt von seinem Restaurant „Monk“. Dieses Restaurant gibt es seit 2015, es ist mit 14 Plätzen so klein wie eine ganze Reihe der weltberühmten Sushi-Bars in Japan und handelt von einer Küche, die man entweder als „Missing Link“ bezeichnen kann oder als sehr, sehr ungewöhnlich.

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Juan Mari Arzak/Elena Arzak: Arzak + Arzak. Grub Street, London 2020. 255 S., geb., Hardcover. Ca. 36 Euro (in englischer Sprache)

Wieder ein sehr schönes Buch, das – mit 2 Jahren Verzug – aus dem Spanischen ins Englische übersetzt wurde. Im Mittelpunkt steht die Familie Arzak, die etwas erreicht hat, was auch international außergewöhnlich selten ist. Juan-Mari Arzak (geb. 31.7.1942) hat aus dem Familienbetrieb mit regionaler Küche nach Übernahme von seiner Mutter im Jahr 1966 erst einmal ein Gourmetrestaurant gemacht. Ende der 70er Jahre galt er als bester spanischer Koch, 1989 bekam er den dritten Michelin-Stern.

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Außer Konkurrenz. Die Bau-Box stellt alles in den Schatten und ist noch viel mehr, als sie verspricht

Christian Bau von „Victor’s Fine Dining by Christian Bau“ ist der einzige unserer Drei-Sterne-Köche, der sich konsequent auf die Entwicklung eines eigenen Konzeptes für die mobile Corona-Gastronomie eingelassen hat. So langsam hofft man, dass es wieder in Richtung Öffnungen geht. Ob es mit Abhol-, Liefer- und Versandservice weiter geht, ist in vielen Häusern aber noch … Weiterlesen