Stéphane Buron/Stéphane Méjanès: Le Chabichou. Stéphane Buron. Courchevel. Éditions Glénat, Grenoble 2020. 272 S., geb., 49 Euro (in englischer Sprache)

Stéphane Buron hat für einen Koch eine ungewöhnliche Beständigkeit. Er ist mittlerweile seit 1987 in diesem alpinen Luxushotel und hat seit vielen Jahren zwei Michelin-Sterne. Und nun kommt er mit diesem Buch und man hat bei einer ganzen Reihe von Rezepten sofort nur eine Assoziation: das wird wahrscheinlich demnächst drei Sterne geben. So etwas passiert natürlich immer wieder, und zwar vorzugsweise bei den immer wieder einmal auftauchenden Namen, die für eine solche Ehrung gehandelt werden. Auch bei uns gibt es davon ja immer einige.

Weiterlesen

Sven rockt!

In diesem Jahr gibt es das „Aqua“ von Sven Elverfeld im Wolfsburger Ritz Carlton – Hotel in der Autostadt 21 Jahre. Da ist es natürlich sehr naheliegend, dass Rock-Fan und Schlagzeuger Elverfeld zusammen mit dem auf Rock und Pop spezialisierten Privatsender Radio 21 und seinem Chef Steffen Müller ein Rock-Dinner konzipiert hat. Und weil ich … Weiterlesen

Jan-Philipp Berner: Sylt. Das Kochbuch. Südwest Verlag, München 2021. 432 S., Hardcover, 49 Euro

Jan-Philipp Berner ist als Chefkoch im „Söl’ring Hof“ in Rantum auf Sylt von seinem Vorgänger Johannes King subtil eingeführt und aufgebaut worden. Die Verbindungen zu Sylt hat er schon lange, und mit künstlerischen Abrundungen – wie etwa einer Zeit bei Nils Henkel – hat er Fähigkeiten entwickelt, die ihn schon sehr weit gebracht haben und vielleicht auch noch weiter bringen können. Ohne Johannes King’s Leistungen in irgendeiner Weise schmälern zu wollen, scheint sein Nachfolger (ab Januar übernimmt Berner den gesamten „Söl’ring Hof“) noch einen Tick mehr Finesse realisieren zu können.

Weiterlesen

Der G-Faktor*

*(G für Gastronomie, für Genuss, hier verstanden als das Zusammenspiel aus Küche, Ambiente, Gastlichkeit und Erlebniswert für den Gast) Die Bewertung und/oder Einstufung von Restaurants lässt mir irgendwie noch keine Ruhe. Ich lese die Restaurantführer seit Jahrzehnten und finde immer noch nur Teildaten zu einer groben Orientierung, denen man meist die Substanz eines Restaurants nicht … Weiterlesen

Warum kulinarische Vielfalt zu Lasten der Qualität gehen kann. Eine notwendiger Zwischenruf gegen ein qualitatives Beliebigkeitsdenken.

Man sollte als Koch oder Köchin, als Höchstinteressierter oder als begleitender Journalist und Wissenschaftler ab und zu und am besten regelmäßig etwas Distanz zum Tagesgeschehen nehmen. Nur so kann man Entwicklungen erkennen, die im Getümmel tagesaktueller Scharmützel schnell untergehen. Am Ende des Tages könnte es dann sein, dass diese distanzierter gewonnenen Einsichten aktueller sind, als … Weiterlesen

Gisli Matt: Slippurinn. Recipes and Stories from Iceland. Phaidon Verlag, London und New York 2021. 256 S., geb., Hardcover, 49,95 Euro (in englischer Sprache)

Die nordische Küche – und vor allem die neue nordische Küche – sollte man nicht als modische Abweichung und noch weniger eine Bedrohung für die Werte der klassisch-französischen Küche sehen. Dass sie in unser Bewusstsein und das von Interessenten rund um den Globus gekommen ist, hatte auch viel damit zu tun, dass die kreative Öffnung der Küche seit den 90er Jahren und vor allem dann mit der spanischen Avantgarde die Köpfe etwas freier und aufnahmebereiter gemacht hat. Wenn man es so sieht, stellt man auf einmal fest, dass es im Norden ein ganzes Universum von Andersartigkeiten gibt, und das eben in ganz verschiedenen Bereichen – von Feuer, Rauch und Asche bis zu einem anderen Verhältnis zu Säure oder einem anderen Verhältnis zu rohen Elementen. Von solchen Aspekten kann so gut wie jede Küche angereichert werden.

Weiterlesen

Authentische Regionalküche Teil II: Müssen wir uns von einer Fiktion verabschieden?

In Teil I am Freitag sollte klargeworden sein, dass es unter Umständen in bestimmten lokalen Zusammenhängen Produkte (und die entsprechende Küche) geben kann, die es so nur dort gibt. Ihre spezifische Qualität bekommen sie einerseits aus den Verhältnissen in der Region (also z.B. Boden, Wetter etc.), andererseits aus der Tatsache, dass die Produkte nicht durch … Weiterlesen

Authentische Regionalküche? Das kann man vergessen! Oder?

Teil I: Der Auslöser und die Vorgeschichte Vor einigen Tagen kam im Zusammenhang mit einem Briefwechsel mit dem Historiker Professor Dr. Franz Matzerath von der TU Dresden eher zufällig ein Thema auf den Tisch, das eine enorme Sprengkraft haben kann. Prof. Matzerath nutzt in einer Veranstaltung seines Hauptseminars einen Text aus meinem Buch „Kopf und … Weiterlesen

Sergio Herman: New Italian. Recipes and Stories. Nijgh & Van Ditmar, Amsterdam 2021. 304 S., geb., Hardcover, 34,99 Euro (in englischer Sprache), Fotografie: Kris Vlegels

Sergio Herman, der ehemalige Koch-Superstar vom „Oud Sluis“ in Sluis in der niederländischen Provinz Zeeland, ist und bleibt eine ganz spezielle Persönlichkeit. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit Nik Bril in Antwerpen über die Zusammenhänge im „The Jane“, dem geschäftlich gemeinsam organisierten, von Beginn an sensationell gut laufenden Projekt von Herman und Bril. Sergio sei eine sehr starke Persönlichkeit, meinte er, da sei ein Konflikt vorprogrammiert: „Er muss sein Ding machen, sonst geht es nicht“. Mittlerweile ist die Trennung offiziell und Sergio Herman hat verschiedene Aktivitäten, darunter auch das regelmäßige Schreiben von Büchern.

Weiterlesen

„Septime“, die gar nicht mehr so heimliche Macht

Es ist Herbst, die Buchmesse ist gerade beendet und es sind endlich wieder eine ganze Reihe von guten Büchern auf den Markt gekommen. Für Höchstinteressierte wie mich sind und waren neue Bücher immer schon wie Frischluft. Bücher mit neuen Ideen sind für mich ganz ähnlich wie spannende Restaurantbesuche, ein Teil der kulinarischen Nahrung mit manchmal … Weiterlesen