Die Süddeutsche Zeitung lässt in ihrem „Lokaltermin“ Autoren einer Art zu Wort kommen, die man an anderer Stelle – sagen wir: bei klassischen Konzert- oder Literaturbesprechungen im Feuilleton – wohl kaum einsetzen würde, weil sie nicht über genügende Fachkenntnis und einen entsprechend ausgewogenen Überblick verfügen.In der Ausgabe vom 8., 9. und 10. Juni (Pfingsten) zeigt Autorin Harriet Köhler alle Symptome einer typisch genussreduzierten Esserin. Diesen Typus, der nur eine bestimmte, eingeengte Art des Genusses kennt und akzeptiert, findet man ansonsten vor allem bei Anhängern der gutbürgerlichen Küche, die außer ihrer Lieblingsküche nichts gelten lassen.
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Es ist müßig, darüber nachzudenken, ob ein Ranking nun wirklich die Restaurants in einer sinnvollen Hierarchie abbildet oder nicht. Es ist auch müßig darüber nachzudenken, ob man über Rankings schreiben sollte oder nicht. Am besten nimmt man sie wahr und zieht Schlüsse, die man ziehen kann und unterlässt jene, die eher wenig Sinn machen. In der Publikumsabstimmung von „Opinionated About Dining“ für 2019 führt Björn Frantzén aus Stockholm die Liste an. In diesem Fall wird es zum Beispiel schwerfallen, diese Position als ungerechtfertigt und die Einstufung als naiv abzutun. Frantzén ist in exzellenter Form und dürfte es auch in den „The World’s 50 Best Restaurants“ sehr weit nach vorne schaffen.
Im Moment (und auch im Herbst, das kann ich anhand der Verlagsprogramme schon sagen) kommen eine ganze Reihe sehr guter kulinarischer Bücher auf den Markt. In diesem Falle ist es wieder der Phaidon-Verlag, der eine wichtige Synergie nutzt: weil man sich vorwiegend im angelsächsisch-englischsprachigen Bereich der Welt betätigt, hat man auch vergleichsweise unproblematisch Zugang zu einer ganzen Reihe von weltweiten Informationen. Das führt zu Büchern mit einem internationalen Inhalt wie diesem Buch, in dem es um meist international bekannte Köche mit interessanten, eigenen Gartenanlagen geht. Durch den weltweiten Zugriff wird deutlich, ein wie wichtiges Thema die eigenen Gärten heute vor allem für kreative Köche geworden sind.