
Folge 4: ZARIHS, Bodegas Borsao
Eigentlich gehört der ZARIHS (Shiraz rückwärts…) nicht unbedingt in diese Reihe, weil ich ihn durchaus für „politisch korrekt“ halte. Dass er trotzdem hier vorkommt liegt eher daran, dass es eine beträchtliche Zahl von Leuten gibt, die einen sortenreinen Shiraz auf keinen Fall für politisch korrekt halten und als für seriöse Weintrinker einfach nicht satisfaktionsfähig.
Ich war zum Beispiel einmal mit einem Weinliebhaber zusammen in einem sehr guten Restaurant. Da er wusste, dass ich auf die Verbindung „Wein und Speisen“ spezialisiert bin (so auch der Name meiner Serie im „Fine Wine Magazine“), überließ er mir die Getränkeauswahl zum Menü. Ich wählte für einen Gang einen mir bekannten, guten Shiraz und musste diese Wahl gegen seinen Protest kulinarisch begründen. Er möge doch bitte warten, wie der Wein zum Essen schmeckt, habe ich ihm damals gesagt. Der Akkord hat ihn dann wenigstens einigermaßen beruhigt, wobei er nicht versäumte darauf hinzuweisen, dass man den Wein schließlich auch schon vor dem Gericht und zwischendurch und hinterher trinke und dass deshalb ein sortenreiner Shiraz einfach ein Unding sei.






Die Slow Food-Organisation entfaltet eine Menge von Aktivitäten und schaltet sich auch dauernd in die aktuelle Diskussion um den Zustand und die Zukunft der Ernährung ein. Das ist natürlich unterstützenswert – auch wenn es bei Strategie und Taktik immer wieder Kritikpunkte gibt. So auch bei der aktuellen Pressemeldung mit der Überschrift: „Mehr als bunte Vielfalt auf dem Teller – Mit der ‚Arche des Geschmacks’ engagiert sich Slow Food Deutschland für den Erhalt biokultureller Vielfalt“. Die aktuell in die „Arche“ aufgenommenen Produkte sind die „Erfurter Brunnenkresse“ und Dörrbirnen („Hutzeln“) aus Fatschenbrunn.

