
Aus französischen Quellen gibt es aktuell Informationen darüber, dass die Restaurants in Frankreich vielleicht ab dem 15. Juni wieder öffnen können. Dies dann allerdings progressiv, also über mehrere Wochen hinweg und nicht alle zum gleichen Zeitpunkt. Details scheint es noch nicht zu geben, aber anscheinend laufen die Diskussionen und die Planungen eindeutig in diese Richtung. Zu diesem Thema wird ohnehin hier wie dort noch viel zu klären sein.
Und da kommt dann auch die Information, dass am heutigen Freitag ein Gespräch von Alain Ducasse mit Präsident Macron geplant sei – natürlich exakt zu dem anstehenden Thema. Es ist allgemein bekannt, dass das Ehepaar Macron ein sehr gutes Verhältnis zur Spitzengastronomie hat. Schon kurze Zeit nach seinem Amtsantritt gab es ein Bild von Macron im Kreise einer großen Zahl von französischen Spitzenköchen.
 





Nach den ersten Wochen von Schließungen droht vor allem der gehobenen Gastronomie nun ein neues Problem. In den klassischen Erzeuger-Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien (aber zu einem Teil auch in Deutschland) kommen die Produzenten und Lieferanten bester Ausgangsprodukte mehr und mehr in Schwierigkeiten. Der Ausfall der Nachfrage und Behinderungen der Vertriebswege sorgen für Überproduktionen und bringen vor allem spezialisierte, kleinere Produzenten in große Schwierigkeiten. In Frankreich zum Beispiel setzen sich schon Köche für den Erhalt der Küstenfischerei ein (also der Fischerei im kleinen Boot oder auch der Fischerei „en ligne“), und an anderen Stellen drohen Massenschlachtungen von Beständen (mit entsprechenden finanziellen Verlusten), die nicht mehr auf normalem Weg abgesetzt werden können. Wenn hochpreisige Realien wie Steinbutt und bretonischer Hummer, wenn Produkte wie Bresse-Poularden oder Limousin-Lämmer einfach nicht mehr verkauft werden: Wie lange wird es sie noch geben können?
 
 
 
 
 
In der letzten Zeit bilden sich vermehrt eine Art neue kulinarische Zentren, bei denen nicht nur das Hauptrestaurant bemerkenswert ist, sondern auch eine ganze Anzahl weiterer Aktivitäten. Im kleinen, äußerst spektakulär gelegenen Traunstein am Traunsee hat die Familie Gröller neben zwei Hotels auch mehrere Restaurants, von denen das „Bootshaus“ mit dem ausgezeichneten Koch Lukas Nagl eine exzellente, regional angelegte Spitzenküche (4 Hauben im Gault Millau) bietet. Lukas Nagl ist aber auch der Verantwortliche für die Küche des Wirtshauses „Poststube 1327“, und die ist ganz ähnlich interessant wie die Gourmetküche.