Folge 2: Zwei gute Erlebnisse mit Lidl-Weinen
Als Beobachter der Szene habe ich natürlich auch immer ein Auge auf das Weinangebot der Discounter. Es wäre sicher leicht, mal wieder z.B. über das Geschäft mit dem „Namedropping“ zu schreiben, also den vielen Grand Crus oder Cru Classés, die diese Bezeichnung noch tragen dürfen, sie aber längst nicht mehr verdienen. Ich möchte heute ganz im Gegenteil über zwei positive Erlebnisse berichten, die allerdings in gewisser Weise ebenfalls typisch für das System sind. Es handelt sich um zwei Weine mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Den einen kann man mit etwas Glück noch bekommen, den anderen wohl nicht mehr. Ich beschreibe den „Fall“ trotzdem, weil er sich jederzeit wiederholen kann.





Glosse: „Ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag“ (aus Wikipedia)
Vorbemerkung: Diese neue Reihe beschäftigt sich mit Weinen, die die Türe sozusagen nicht nur einen Spalt öffnen, die nicht verschlossen sind oder nur unter Absingen gregorianischer Choräle gewürdigt werden können. Es sind Weine, die für die Connaisseurs möglicherweise zu dick sind, zu direkt, zu überwältigend, nicht fein genug strukturiert oder zu plakativ. Es sind Weine, die in den Runden von Kennern auch schon mal niedergemacht werden, weil es nicht als ein Ausweis von Kennerschaft gilt, einfach zuzugeben, etwas sei vor allem so süffig und begeisternd, dass man es auch ohne selbstquälerische Analysen trinken kann.