Joel Robuchon (1945 – 2018)

Ein Nachruf von Jürgen Dollase

Einer der ganz Großen der Kochgeschichte ist viel zu früh verstorben. Die Kochwelt trauert, und die, die ihn und seine Arbeit schon seit längerer Zeit begleitet haben, werden schon nach ganz kurzer Zeit der Besinnung erahnen, dass dieser Verlust wahrlich immens ist. Gestatten Sie mir bitte einen auch persönlich eingefärbten Nachruf. Mein Leben mit der Gourmandise ist einfach ganz entscheidend von Joel Robuchon geprägt worden.

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Fervent Wish

Das Thermometer in meiner Wohnung steigt auf beinahe 40°C, als ich es nach meinem Mittagsschläfchen kontrolliere. Von einem tatsächlichen Mittagsschläfchen kann man im Grunde nicht sprechen, es sei denn man erachtet es als besonders entspannend in einem klammen Bett zu liegen, während das Bettlaken an seinem Rücken klebt und man sich fragt, ob es nicht eine gute Idee wäre, Bewerbungen in eine kältere Region zu versenden. Nach Grönland zum Beispiel. Nachdem ich mich wieder ins Bett gelegt habe, an einen Fleck, der noch nicht warm und verschwitzt ist, liege ich so da und starre an die Decke. Das mache ich oft und es hilft mir ungemein, wenn ich nachdenken möchte. Wenn man die Antwort auf eine Frage sucht, dann hilft es oft an etwas völlig abstruses zu denken, was mit der ursprünglichen Frage rein gar nichts zu tun hat. Als ich mir also versuche vorzustellen, wie viele einzelne Holzspäne sich wohl an meiner Raufaserzimmerdecke befinden, kommt mir plötzlich ein Gedanke: Warum wollen wir Menschen immer das haben, was wir nicht haben können? Gar nicht so einfach zu beantworten, habe ich Recht? Gut so. Wenn doch, dann wäre meine Kolumne ja auch sonst schon wieder zu Ende.

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Die Jan-Hartwig-Festspiele. Folge 3

In Bayreuth laufen ja gerade wieder einmal die berühmten Festspiele rund um Richard Wagners Werk. Wir sehen mit Interesse, dass sich die Größen der Republik dort einfinden, vor allem auch die Spitzen der Politik. Wir wollen dem eine Reihe von Folgen der Jan-Hartwig-Festspiele gegenüberstellen, nicht zuletzt auch mit der Hoffnung, dass die Spitzen von Staat und Gesellschaft auch in seinem „Atelier“ einmal vermehrt ein- und ausgehen werden und ihre Kulturbeflissenheit und -teilhabe auch in diesem Bereich zum Ausdruck bringen.

Die Gerichte der Jan-Hartwig- Festspiele habe ich vor wenigen Tagen in München gegessen. Unter ihnen sind Arbeiten, die schon im Kern zu den Klassikern des Hauses zählen, solche aus den aktuellen Menüs und auch natürlich auch ganz neue Kreationen. Sie zeigen die enormen Entwicklungen, die Hartwig im Atelier genommen hat. Die große Oper ist ganz auf unserer kulinarischen Seite.
Ich werde in jeder Folge unterschiedliche kulinarische Aspekte in den Mittelpunkt stellen.

Folge 3: Rosa gebratener Kalbstafelspitz, Raz el Hanout, Erbse, Thunfischsauce und Wachteleigelb
Ein wichtiger Grund für die Jan-Hartwig-Festspiele liegt darin, dass hier ein Koch mit enormer Energie und Gestaltungswillen an die Arbeit geht. Im Atelier will man Maximales erreichen, weil man sieht, was alles möglich ist, wenn man sich den Ideen denn mit der richtigen Mischung aus kreativer Freiheit und handwerklichem Rückgrat nähert.

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Die Jan-Hartwig-Festspiele. Folge 2

In Bayreuth laufen ja gerade wieder einmal die berühmten Festspiele rund um Richard Wagners Werk. Wir sehen mit Interesse, dass sich die Größen der Republik dort einfinden, vor allem auch die Spitzen der Politik. Wir wollen dem eine Reihe von Folgen der Jan-Hartwig-Festspiele gegenüberstellen, nicht zuletzt auch mit der Hoffnung, dass die Spitzen von Staat und Gesellschaft auch in seinem „Atelier“ einmal vermehrt ein- und ausgehen werden und ihre Kulturbeflissenheit und -teilhabe auch in diesem Bereich zum Ausdruck bringen.

Die Gerichte der Jan-Hartwig-Festspiele habe ich vor wenigen Tagen in München gegessen. Unter ihnen sind Arbeiten, die schon im Kern zu den Klassikern des Hauses zählen, solche aus den aktuellen Menüs und auch natürlich auch ganz neue Kreationen. Sie zeigen die enormen Entwicklungen, die Hartwig im Atelier genommen hat. Die große Oper ist ganz auf unserer kulinarischen Seite.
Ich werde in jeder Folge unterschiedliche kulinarische Aspekte in den Mittelpunkt stellen.

Folge 2: Bayerische Forelle – Kimizu mit Gartenkräutern, Kartoffelstampf & Schinken-Zwiebelsud
Jan Hartwig arbeitet – wie sein ehemaliger Chef Sven Elverfeld – mit viel Energie und Konsequenz an einer neuen kulinarischen Positionierung der deutschen Spitzenküche. Die handwerklich ausgefeilte, meisterliche Küchenarbeit soll bestehen bleiben, aber sie soll sich endlich – wie zum Beispiel in Frankreich, Spanien oder Italien – mit dem befassen, was unser eigener kulinarischer Hintergrund ist, kombiniert mit der individuellen kulinarischen Sprache des Kochs. Und – am besten ist, wenn das Ergebnis so gut und konsequent ausfällt, dass es quasi jeder Gast liebt. Und genau da hat Hartwig mittlerweile schon eine ganze Reihe von Gerichten vorzuweisen, die mit der Region und der Tradition spielen, dabei aber ein unglaublich gutes Niveau erreichen.

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