Primitivo di Lorenzo

Nein, dies ist kein Text über einen neuen süditalienischen Wein, sondern ein Wortspiel mit dem Namen des ZEIT-Herausgebers Giovanni di Lorenzo, einem italienischen Weinnamen und einer – sagen wir: sehr schlichten Behandlung kulinarischer Themen in dem genannten Magazin. Die Lage in Deutschlands eher intellektuellen Print-Medien ist bei kulinarischen Themen sehr durchwachsen. Meist werden die bei weitem nicht adäquat behandelten kulinarischen Themen von der Haltung und Bildung der entscheidenden Redakteure geprägt.

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Die Macht der Bilder. Das neue Buch von Kei Kobayashi

Chihiro Masui/Richard Haughton: Kei II. Hachette Livre/Éditions de chêne 2019, 304 S., Hardcover mit geprägtem Deckel, 69,90 Euro (in französischer Sprache)

Es war vor rund zweieinhalb Jahren. Damals habe ich das erste Buch von Kei Kobayashi im Rahmen einer Sammelbesprechung französischer Kochbücher so beschrieben:

Kei Kobayashi: Kei. Éditions Chêne 2016
In Frankreich gibt es jetzt eine ganze Reihe von meist aus Japan stammenden Köchen, die ihr Handwerk in den großen französischen Restaurants gelernt haben und die nun sozusagen zurückkommen und einen faszinierenden Stilmix aus japanischen und französischen Elementen anbieten.

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2020 – Das Jahr des Durchbruchs für eine neue, authentische Regionalküche?

Wenn man zum Jahresende und Jahresbeginn einmal auf die Programme der besten deutschen Restaurants blickt, kann man zu dem Schluss kommen, dass sich nach vielen Jahren diffuser Orientierung nun endlich der Durchbruch zu einer eigenständig-kreativen deutschen Küche anbahnt. Es ist vor allem die Generation der rund 25- bis 40-jährigen Köche, die sich nicht nur von … Weiterlesen

Zum Brand der „Schwarzwaldstube“

Das Team von www.eat-drink-think.de möchte seine Betroffenheit, Anteilnahme und Mitgefühl anlässlich der Zerstörung dieses Monumentes der deutschen Küchenkultur zum Ausdruck bringen. Wir alle haben seit vielen Jahren rund um die „Schwarzwaldstube“ vielfältige Erlebnisse gehabt, die bei uns nicht nur kulinarische Erinnerungen von höchstem Wert, sondern auch einen bleibenden Eindruck der Verbundenheit hinterlassen haben. Ganz besonders … Weiterlesen

La Chassagnette, Le Sambuc, Camargue

Hier nun mehr zu diesem enorm wichtigen und interessanten Restaurant. Während „La Chassagnette“ in Frankreich zu den bekanntesten Restaurants gehört, lässt die Rezeption der Arbeit von Jean-Luc Rabanel und seinem Nachfolger Arnaud Arnal bei uns immer noch zu wünschen übrig. In Frankreich gab es Zeiten, in denen dieses natürliche und bodenständige Restaurant so etwas wie … Weiterlesen

Die Sache mit dem Eis, oder: Wie kulinarisch naiv dürfen öffentlich-rechtliche TV-Redakteure und Moderatoren sein?

Vor ein paar Tagen war es wieder soweit. In irgendeinem moderierten Magazin von ARD/ZDF gab es eine neue Folge einer Geschichte, die sich schon seit vielen Jahren durch solche Sendungen zieht. Man muss den Eindruck gewinnen, als ob in den Redaktionen eine Art Liste von Themen existiert, die man immer wieder regeneriert, weil sie immer … Weiterlesen

La Chassagnette, Vorspiel

Ich sitze hier am kalten, nassen Niederrhein, an dem es so gut wie nie mehr schneit und der Winter vor allem feucht, knapp frostfrei und nicht selten schlammig ist. Da schweifen die Gedanken schnell in andere Gefilde. Zum Beispiel in die Camargue zu den Gärten von „La Chassagnette“, einem der spektakulärsten, besten und interessantesten Bio-Restaurants … Weiterlesen

Die Weltköche zu Gast im Ikarus.

Martin Klein/Red Bull Media (Hrsg.): Die Weltköche zu Gast im Ikarus. Außergewöhnliche Rezepte und wegweisende Chefs im Porträt. Band 6. Pantauro/Benvenuto Publishing, Salzburg und München 2019. 320 S., geb., 49.95 Euro

Das Ikarus-Konzept geht weiter – mittlerweile seit 16 Jahren (begonnen 2003) und seit sechs Jahren von Trettl-Nachfolger Martin Klein betreut. Die Grundidee bleibt faszinierend – auch wenn die Reproduktion der Gerichte der Gastköche immer einen Hauch von Coverband hat.

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Lekker 2020.

Die Überschrift ist kein Druckfehler. Gemeint ist der niederländische Restaurantführer in Heft-Format, den es mittlerweile schon im 42. Jahrgang gibt. Seine Funktion bei unseren Nachbarn ist mit den deutschen Führern kaum vergleichbar. Natürlich überstrahlen die Michelin-Sterne auch in den Niederlanden alles. Der Gault Millau hat allerdings wegen vieler – auch verlegerischer – Probleme kaum eine wesentliche Bedeutung und kann sich gegenüber „Lekker“ nicht behaupten. Anders als die üblichen Führer geht es bei „Lekker“ nicht um Bewertungen, sondern um ein Ranking – beschränkt auf die Top 100.

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La Liste.

Anmerkungen zu den Platzierungen der deutschen Restaurants

„La Liste“, die französische Zusammenfassung aller Restaurant-Ranglisten dieser Welt, ist wieder erschienen, und wie üblich werden die Ergebnisse kaum einen reisenden Gourmet wirklich erreichen. Auch ich habe nicht vor, zum x-ten Male das Zustandekommen und den Sinn einer solchen Liste zu kommentieren. Was mich allerdings immer interessiert, ist die Performance der deutschen Spitzenküche. Und da fallen dann doch ein paar Dinge auf.

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