Als ich gestern die Biotonne an die Straße stellte, wehte noch ein einziges, halb vergilbtes, Kohlrabiblatt heraus. Vom Kohlrabi-Kartoffel-Gratin mittags, das herrlich mundete. Gartenfreaks heben jetzt vielleicht drohend die Hacke und vor ihren Augen fokussiert sich die Bemerkung: Biotonne? Kohlrabireste? Pfui, sowas wird kompostiert. Ja! Wird es auch. Nur nicht in meinem Garten, sondern in der Grünabfallsammelstelle, von der ich mir dann fertigen Kompost kostenlos abholen kann. Und schon bin ich im Dilemma zwischen Pesto und Kohlrabi. Aber Felix Schäferhoff lächelt vielleicht still in sich hinein.
Nestlé Professional (Hrsg.): 50 Köche. 50 Meisterwerke. Kulinarische Inspirationen aus den besten Küchen des Landes. Nestlé Professional, Frankfurt 2021. 112 S., Hardcover
(die Buchausgabe ist eine begrenzte Sonderedition, das Buch ist ansonsten nur Online erhältlich) Dies ist keine normale Rezension eines kulinarischen Buches, weil es sich auch nicht um ein normales kulinarisches Buch handelt. Natürlich werde ich etwas zum Inhalt sagen, dann aber vor allem das diskutieren, was dem Buch letztlich zugrunde liegt. Das Buch ist eine … Weiterlesen





Der Titel dieser Rezension ist heute einmal keine pointierte Zusammenfassung, sondern ganz einfach der Titel des zu besprechenden Buches. Und dieser Titel verweist natürlich auf ein Dauerthema, das weniger professionelle Köche als die vielen ambitionierten Privatköche betrifft. Sie werden ermutigt. Andererseits: wenn jeder Sterneküche kann, was sind dann die Sterne wert? Hier erst einmal die Fakten:
Man wird nicht umhinkönnen, das neue Gault&Millau-Magazin weitgehend konzeptlos, überflüssig und im Detail auch noch ärgerlich zu finden. Man findet nichts, das es nicht seit vielen Jahren auch in anderen Magazinen gibt, epigonale Standards also. Es wirkt so, als ob man aus den üblichen Versatzstücken etwas zusammengepuzzelt hätte, dazu noch die öde, anämische Titelbild-Ästhetik von „Salon“ kopiert und mittels Layout-Moden (viel weiße Flächen) nebst dickem Papier schließlich auf scheinriesenartige 186 Seiten gekommen wäre.