Das ist die Härte!

Quellen für kulinarische Inspirationen oder Forschungen gibt es viele, und sie finden sich manchmal an ungewöhnlichen Stellen. Für den Bereich der traditionellen Küche zum Beispiel kann man sich in alten Kochbüchern, Zeitschriften, manchmal aber auch ganz „normalen“ Quellen wie älteren Jahrbüchern und Magazinen umsehen, die man üblicherweise als kulinarische Quelle überhaupt nicht im Visier hat. Mich interessieren diese Dinge aus verschiedenen Gründen. Einmal natürlich wegen der kulturgeschichtlichen Bedeutung.

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Bundesverdienstorden für Max Strohe vom „Tulus Lotrek“

Jetzt ist es offiziell, jetzt gibt es eine Meldung des Bundespräsidialamtes und ich kann den Text, den ich aus diesem Anlass geschrieben habe, endlich veröffentlichen. Ergänzen kann ich, dass auch Ilona Scholl den Orden erhält – was selbstverständlich und gut ist. Insofern ist also immer, wenn von Max Strohe die Rede ist, auch Ilona Scholl … Weiterlesen

Update: Zwei Geschäfte in Boulogne-sur-mer

O.k., Boulogne ist nicht unbedingt eines der Traumziele deutscher Touristen, dazu ist es einfach ein wenig zu „brut“. Seitdem es aber keine Fähren nach Großbritannien mehr gibt und die endlosen Horden wild entschlossener britischer Sauf-Touristen fehlen, geht es wieder erfreulich normaler zu. Es gibt selbst ein kleines FNAC, dessen kulinarische Abteilung aber leider so stark … Weiterlesen

Na klar, die Italiener können nicht kochen!

Neulich saß ich in einem italienischen Restaurant etwas außerhalb von Frankfurt. Das Haus gibt es schon seit Jahrzehnten, und es ist wegen seines guten Essens in Verbindung mit der sehr guten Weinauswahl zu einer Kultadresse geworden. Den aus Italien stammenden Gastronomen geht es also gut. Wie üblich in italienischen Restaurants, die ich noch nicht kenne, … Weiterlesen

Nils Henkel, „Flora“, die Zweite!

Ich habe überlegt, ob ich mich dafür entschuldigen soll, dass ich bei der Rezension von „Flora“, dem neuen Buch von Nils Henkel, etwas übersehen, oder – besser gesagt: nicht richtig gewürdigt habe. Vielleicht ist es ein wenig der Routine geschuldet, vielleicht hakt man diesen Bereich unter „Standards“ ab, die man nicht unbedingt erwähnen muss, weil es von diesem Buch Wichtigeres zu berichten gibt. Jedenfalls muss ich diese weitere Erkenntnis noch nachtragen. Dieser Inhalt ist mir aufgefallen, weil meine Lektüre eines Buches nicht damit abgeschlossen ist, dass ich eine Rezension schreibe.

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Klärt die „Zeit“ auf oder macht sie Politik? Kritische Anmerkungen zu einer weiteren Attacke auf die „Sterneküche“

Während die deutsche Spitzenküche auch weiterhin um eine Stabilisierung nach der Corona-Pandemie kämpft und vor allem versucht, Mitarbeiter zu gewinnen oder zurückzugewinnen und die Öffnungszeiten an den Status Quo anzupassen, kommt ausgerechnet von einem Medium, das in den letzten Jahren nicht gerade als Freund avancierter Kochkunst aufgefallen ist, ein neuerlicher, in seiner Motivation höchst merkwürdig … Weiterlesen

Weltküche – Küche der Welt

Emily Takoudes (Commissioning Editor): Todays Special. 20 Leading Chefs Choose 100 Emerging Chefs. Phaidon Press, New York und London 2021. 440 D., geb., Hardcover, ca. 35–42 Euro (in englischer Sprache)

Ich muss einmal wieder etwas aus dem Hintergrund berichten. Vor einigen Jahren war ich einmal mit Überlegungen befasst, wie man die besten und interessantesten Restaurants der Welt in einem Buch oder in einer Serie zusammenbringen könnte. Ich fand die Idee faszinierend, weil mehr und mehr deutlich wurde, dass eine neue Zeit angebrochen war.

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So geht’s! Daniel und Herbert Hintner: Richtig Gut Vegetarisch.

Alpin-mediterrane Genüsse aus Wald, Feld und Garten. Frieder Blickle (Fotos), Folio Verlag Wien/Bozen 2021. 216 S., Hardcover, Ganzleinen, 30 Euro

Der Titel und die Aufmachung des Buches sollten nicht irritieren. Es sieht so aus und der Titel klingt so wie ein neues dieser unendlich vielen Kochbücher, die irgendwo „richtig gut“, „jetzt erst recht“, „super lecker“ oder sonstige Zusätze im Titel zu brauchen scheinen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Wenn man allerdings die Namen der Autoren liest, wird man sofort hellhörig werden.

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Auf dem Weg zur kulinarischen Sekte? Die Drei-Sterne-Restaurants produzieren eine Lücke

Die Ankündigung der Althoff-Hotelgruppe, die beiden Drei-Sterne-Restaurants „Vendôme“ in Bensberg und „Überfahrt“ am Tegernsee auf nur noch fünf Services pro Woche zurückzufahren, hat bei vielen Beobachtern ein ungutes Gefühl hinterlassen. Natürlich sind solche Maßnahmen verständlich. Sie haben etwas mit der aktuellen Post-Corona-Situation, meist mit Personalnot zu tun, aber auch damit, dass fünf Restaurantöffnungen perfekt zur … Weiterlesen

Kulinarisches Adrenalin

Eneko Atxa: Azurmendi. Montagud Editores, Barcelona 2021. 444 S., geb., Hardcover, ca. 87 Euro (parall: spanisch-englisch)

Erst einmal müssen man zugeben, dass wir aus deutscher Sicht nur immer wieder staunen können, in welchen Dimensionen in Spanien Spitzenküche betrieben wird. Wenn der in Bilbao arbeitende Drei-Sterne-Koch Eneko Atxa ein Buch wie dieses herausbringt, wird auch für Leser, die noch nicht in Bilbao waren (korrekter: das Restaurant liegt ein Stück außerhalb der Stadt) deutlich, dass es hier nicht um ein Hotelrestaurant geht, dass irgendwo seine Ecke abbekommen hat, sondern um einen großen, sehr ansehnlichen Betrieb, in dem Alles, aber auch wirklich Alles getan wird, um das Beste aus dem Ansatz und den Fähigkeiten des Kochs zu machen.

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