Hier ein ganz besonderes Fundstück von Buch, das nicht nur ganz neu ist, sondern auch direkt in englischer Sprache vorliegt und Online ohne Schwierigkeiten zu bekommen ist. Es ist das Buch eines japanischen Kochs aus Kyoto (der „Philosopher’s Path“ liegt in Kyoto), und handelt von seinem Restaurant „Monk“. Dieses Restaurant gibt es seit 2015, es ist mit 14 Plätzen so klein wie eine ganze Reihe der weltberühmten Sushi-Bars in Japan und handelt von einer Küche, die man entweder als „Missing Link“ bezeichnen kann oder als sehr, sehr ungewöhnlich.
Rezensionen
Die Rezensionen kulinarischer Bücher sind ausführlich und das Ergebnis einer genauen Lektüre. Sie sind gegliedert in die Abschnitte Information, Inhalt und Einordnung und haben am Ende eine klare qualitative Einstufung. Drei grüne BBB stehen für ein Buch, das hochinteressant und innovativ ist, zwei grüne BB für ein Buch, das einen wesentlichen neuen Beitrag leistet und ein grünes B für ein Buch, dessen Lektüre und Anschaffung nützlich ist. Um den großen Qualitätsunterschieden gerecht zu werden, gibt es auch Einstufungen im negativen Bereich. Ein rotes B steht für ein überflüssiges Buch, das den Kauf nicht lohnt. Zwei rote BB stehen für ein Buch, dessen Inhalt darüber hinaus so gravierende Mängel und/oder Fehlinformationen enthält, dass es ärgerlich ist. Drei rote BBB stehen für ein Buch, das für die Entwicklung der Kochkunst (im weitesten Sinne) schädlich ist.
Juan Mari Arzak/Elena Arzak: Arzak + Arzak. Grub Street, London 2020. 255 S., geb., Hardcover. Ca. 36 Euro (in englischer Sprache)
Wieder ein sehr schönes Buch, das – mit 2 Jahren Verzug – aus dem Spanischen ins Englische übersetzt wurde. Im Mittelpunkt steht die Familie Arzak, die etwas erreicht hat, was auch international außergewöhnlich selten ist. Juan-Mari Arzak (geb. 31.7.1942) hat aus dem Familienbetrieb mit regionaler Küche nach Übernahme von seiner Mutter im Jahr 1966 erst einmal ein Gourmetrestaurant gemacht. Ende der 70er Jahre galt er als bester spanischer Koch, 1989 bekam er den dritten Michelin-Stern.
Nestlé Professional (Hrsg.): 50 Köche. 50 Meisterwerke. Kulinarische Inspirationen aus den besten Küchen des Landes. Nestlé Professional, Frankfurt 2021. 112 S., Hardcover
(die Buchausgabe ist eine begrenzte Sonderedition, das Buch ist ansonsten nur Online erhältlich) Dies ist keine normale Rezension eines kulinarischen Buches, weil es sich auch nicht um ein normales kulinarisches Buch handelt. Natürlich werde ich etwas zum Inhalt sagen, dann aber vor allem das diskutieren, was dem Buch letztlich zugrunde liegt. Das Buch ist eine … Weiterlesen
Niklas Ekstedt: Ekstedt. The Nordic art of analogue cooking. Bloomsbury Absolute, London 2020. 303 S., geb., Hardcover (in englischer Sprache)
Die Ausgangslage für dieses Buch ist eine extreme Küche, in der komplett auf andere Hitzequellen als offenes Feuer verzichtet wird. Dazu erst einmal ein Zitat vom Rückcover: „Wir kochen alle unsere Zutaten über einem offenen Feuer. Holzkohle und Rauch sind unsere kräftigsten Werkzeuge. Es gibt keine elektrische grillplatte, keinen Gasofen – nur natürliche Hitze, Ruß, … Weiterlesen
Albert Adrià: Tickets, Evolution. RBA Libros, Barcelona 2018. 272 S., geb., wattierter Einband. Ca. 42 Euro (englische Übersetzung)
Albert Adrià hat vor einigen Tagen angekündigt, dass er seine Restaurants in Barcelona erst einmal wieder schließt, weil er unter den Corona-Auflagen der Regierung nicht wirtschaftlich arbeiten kann. Wie es weitergeht, wisse er noch nicht, wobei die Chancen für die Wiedereröffnung des „Tickets“ wohl am besten sind. Ich möchte das zum Anlass nehmen und das … Weiterlesen
Xavier Pellicer: Healthy Kitchen. Barcelona, Editorial Planeta 2021. 269 S., Hardcover, 27,95 Euro (in spanischer Sprache)
Zuerst wieder einmal eine Anmerkung zur Sprache. Das Buch ist ganz neu und ist erst einmal in spanischer Sprache erschienen. Ich bespreche es trotzdem, weil ich weiß, dass viele Interessierte auch fremdsprachige Bücher kaufen, weil sie vielleicht die Sprache nicht fließend sprechen, aber die Rezepte doch ziemlich gut verstehen. Und zusammen mit den Bildern gibt … Weiterlesen
Mit Pesto durch das Jahr. Autor: Felix Schäferhoff, L.V. Buch, 1. Auflage 2021, ISBN: 978-3-7843-5653-2, 18,00 €
Als ich gestern die Biotonne an die Straße stellte, wehte noch ein einziges, halb vergilbtes, Kohlrabiblatt heraus. Vom Kohlrabi-Kartoffel-Gratin mittags, das herrlich mundete. Gartenfreaks heben jetzt vielleicht drohend die Hacke und vor ihren Augen fokussiert sich die Bemerkung: Biotonne? Kohlrabireste? Pfui, sowas wird kompostiert. Ja! Wird es auch. Nur nicht in meinem Garten, sondern in der Grünabfallsammelstelle, von der ich mir dann fertigen Kompost kostenlos abholen kann. Und schon bin ich im Dilemma zwischen Pesto und Kohlrabi. Aber Felix Schäferhoff lächelt vielleicht still in sich hinein.
Die Bücher kann uns niemand nehmen! Empfehlung für ein wunderbares Wimmelbuch.
Wenn man wenigstens regelmäßig neue Bücher findet und ins Haus bekommt, ist das in diesen Zeiten zumindest ein kleiner Trost. Ich möchte heute dringend ein kulinarisches Buch (eigentlich sind es zwei Bücher…) empfehlen, das beim Lesen richtig Spaß macht, weil es eine Art von Wissensanarchie betreibt, die man heute leider viel zu selten findet. Wer … Weiterlesen
Sterneküche kann jeder!
Der Titel dieser Rezension ist heute einmal keine pointierte Zusammenfassung, sondern ganz einfach der Titel des zu besprechenden Buches. Und dieser Titel verweist natürlich auf ein Dauerthema, das weniger professionelle Köche als die vielen ambitionierten Privatköche betrifft. Sie werden ermutigt. Andererseits: wenn jeder Sterneküche kann, was sind dann die Sterne wert? Hier erst einmal die Fakten:
Benedikt Faust: Sterneküche kann jeder! Exzellent kochen ohne Schnickschnack. Gräfe und Unzer Verlag, München 2020. 192 S., geb., Hardcover, 22 Euro
Soll es den Gästen schon vor dem Essen schlecht werden? Rezension eines Buches, das vielleicht gar nicht erscheinen sollte.
Cornelia Hellstern / Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (Hrsg.): Die schönsten Restaurants & Bars. Callwey Verlag, München 2021. 280 S., geb., Hardcover, 59,95 Euro
Zu diesem nicht einfach zu rezensierenden Buch muss man verschiedene grundsätzliche Vorbemerkungen machen. Sie betreffen ein Problem, das oft gar nicht thematisiert wird und das geeignet ist, das eigentliche Hauptobjekt eines Restaurantbesuchs, also die Küche, zu beschädigen.