Ich war inzwischen auch dem Ahrtrüffelverein beigetreten. Die bereits angelegte Trüffiere verlangte intensive Pflege, aber wir wussten alle nicht so richtig, was besonders zu beachten ist, um baldige Trüffelernte zu erwarten. Deshalb wurde erwogen, ein Vereinsmitglied zu ernennen, welches sich bei den befreundeten Franzosen kundig machen sollte. Tja, wer? Es bot sich eine treffende Gelegenheit.
Maître Jean-Marie hatte Kochparty, Dieter Weinprobe, Susanne Yogakurs, Ulla`s Patenkind Geburtstag, Colette wurde dringend im Service gebraucht. Also war es selbstverständlich für alle, dass ich nach Brantôme und Sorges ins Périgord zum zwanzigjährigen Bestehen der dortigen Trüffelorganisation fahren sollte. Sie hatte jemand aus unserem Verein eingeladen.
 




 
 
Nach 15 Jahren eigener Erfahrung mit den unterirdisch wachsenden Pilzen und Studium der Standardwerke wissenschaftlicher und belletristischer Art, ist es nicht gerade einfach, in eine Rezension eines weiteren Buches einzusteigen. Manchmal gibt es seltsame Zufälle, die etwas bewirken. Heute wieder einer. Im Radio lief ein uralter Song der Animals. Titel: Inside locking out. Ach ja, tolle Zeiten. Aber was hat das mit dem Buch zu tun? Es ist schnell erklärt. Ich lese aus den Geschichten rund um die Trüffeljagd den Insider heraus, der Lesende teilhaben lässt. Teilhaben an der Kunst, Trüffel zu finden und sie sorgsam zu remontieren, so der Fachausdruck, den ich beisteuere. Der ausschauende Insider ist Michael Heiler. Was beim ersten Übersichtslesen sofort auffällt ist die persönliche und authentische Textgestaltung, ich meine seinen Schreibstil. Keine aufgesetzte wissenschaftliche Ausrichtung, keine Tabellen, keine Sporenbilder. 
 
 
Bei all dem Ärger, den wir in unserer Szene seit viel zu langer Zeit haben, muss man sich zwischendurch auch einmal wieder richtig freuen können und dürfen…