Michelin schaut nach vorne

Die neue Ausgabe des Guide Michelin für 2020 setzt auf viel Kreatives aus deutschen Landen. Mit einer Reihe von markanten Bewertungen für eine Küche, die mehr und mehr auch international als eigenständig empfunden wird, leistet der Führer einen wesentlichen Beitrag zu einer Fokussierung auf eigene Fähigkeiten.

Weiterlesen

Apartamento Cookbook #4: Eggs. Apartamento Publishing, Barcelona 2019. 44 S., Hardcover, 25 Euro (in englischer Sprache. Bezug z.B. über „do you read me?!” in Berlin)

Wenn es darum geht, die Kochkunst weiter zu stärken und zu verbreiten, geht es nicht nur um Rezepte, die üblichen Kochbücher, die üblichen Zeitschriften und die üblichen Restaurants. Man muss in vielen ästhetischen Bereichen präsent sein, weil die Kochkunst auch in vielen ästhetischen Bereichen ihre Wirkung entfaltet. Dieser Zusammenhang wird leider nach wie vor kaum gesehen und schon gar nicht gepflegt. Quique Dacosta hat einmal in Spanien eine wunderbare Ausstellung seiner Arbeiten gehabt.

Weiterlesen

Andree Köthe/Yves Ollech: Das große Gemüsekochbuch. Tre Torri Verlag, Wiesbaden 2019. 340 S., geb., 69,90 Euro

Andree Köthe und Yves Ollech, die beiden Köche vom Nürnberger „Essigbrätlein“, sind in ihrer Zurückhaltung mittlerweile hochgradig atypisch für ihre Zunft. Vor vielen Jahren schon habe ich mir immer die Frage gestellt, warum eigentlich ein Koch wie Alain Passard, der neben Genialem im Alltagsbetrieb seines Restaurants immer wieder auch eher Enttäuschendes präsentiert, drei Michelinsterne hat und Köthe/Ollech nicht. Die Antwort muss sein: Sie sind einfach zu zurückhaltend und haben in Deutschland keine Lobby, die der von Passard, der in Frankreich seit Jahrzehnten regelmäßig in sämtlichen Medien vertreten ist, vergleichbar wäre. Dabei ist die Entwicklung des Duos wahrlich spektakulär.

Weiterlesen

Zum Tode von Karl Ludwig Schweisfurth

In der Nacht zum vorletzten Samstag ist der ehemalige „Herta“-Wurstfabrik-Chef und spätere Bio-Pionier und Gründer der „Herrmannsdorfer Landwerkstätten“ Karl Ludwig Schweisfurth im Alter von 89 Jahren verstorben. Ich hatte das Vergnügen, ihn mehrmals zu treffen und seine Denkweise nachzuvollziehen, zu diskutieren und ihre Ergebnisse an Ort und Stelle zu erleben. Mit etwas Abstand zu seinem … Weiterlesen

KULINARISCHE KREATIVITÄT II: KREATIVITÄT HAT VIELE GESICHTER

In diesem zweiten Teil des Textes zur kulinarischen Kreativität geht es darum, was Kreativität auszeichnet und in welchen ganz unterschiedlichen Formen sie auftreten kann. Kreativ – innovativ: eine wichtige Unterscheidung Im kulinarischen Bereich wird bei den im ersten Teil meines Textes als äußerst wichtig erwähnten Vergleichen schnell klar, dass der Begriff „kreativ“ alleine nicht wirklich … Weiterlesen

Der Begriff „Kreativität“

Vorbemerkung Der Begriff „Kreativität“ ist im kulinarischen Bereich ausgesprochen schillernd. Einerseits wird er von jedem auch nur einigermaßen besseren Koch gerne genutzt, andererseits muss man immer damit rechnen, dass wirklich innovative Leistungen die Kochszene spalten. Gibt es Grenzen für kulinarische Kreativität? Steht kulinarische Kreativität immer in Verbindung mit einer Vorstellung von Qualität? Gibt es überhaupt … Weiterlesen

HALL OF FAME – Longlist 1 per 10.2.2020

Liebe Leser, hier nun die erste Longlist von Namen zur Etablierung einer deutschen „Hall Of Fame“ für meisterliche kulinarische Kreationen. Diese Liste entspricht den Einsendungen und ist alphabetisch geordnet. Eine Auswahl der Rezepte fand nicht statt, ein Ranking soll sich erst im Laufe des Verfahrens ergeben. Ich bitte Sie nun, per Rückmeldung auf www.eat-drink-think.de oder … Weiterlesen

Christophe Pelé: Le Clarence. Livre de Cuisine. Éditions Glénat, Grenoble 2019. 320 S., geb., 51,85 Euro (in französischer Sprache)

Christophe Pelé ist vielleicht dem ein oder anderen Leser noch als Chef von „La Bigarrade“ in Paris bekannt, mit dem er sich im Jahre 2007 selbständig gemacht hat. Pelé, der unter anderem im „Ledoyen“, im „Bristol“ und bei Pierre Gagnaire gearbeitet hat, verließ „La Bigarrade“ im Jahr 2011. Das Restaurant „Le Clarence“ liegt in einem teuren Viertel nahe der Avenue des Champs-Élysées und hat bereits eine kulinarische Geschichte. Das Haus stammt von 1894 und gehört der Domaine Clarence Dillon, der u.a. auch das Château Haut-Brion gehört. Erbe des Hauses ist Prinz Robert von Luxembourg, der die Immobilie edel umgebaut und 2015 als „Le Clarence“ eröffnet hat.

Weiterlesen

Thomas Ruhl: Das Meer. Seen, Teiche und Flüsse. Edition Port Culinaire, Odenthal 2019. 336 Seiten, gebunden, 59,90 Euro

Fotograf und Autor Thomas Ruhl hat sich schon mehrfach mit dem Thema Fisch und Co. beschäftigt. Wegen des neuartigen, gleichzeitig professionellen wie kulinarisch-süffigen Ansatzes wurden die Bücher höchst erfolgreich und finden sich mittlerweile in fast jeder kulinarischen Bibliothek. Die Serie begann 2005 mit „Die See. Meeresfische“, gefolgt von „Die See. Das Culinarium der Weich- und Krustentiere“ (2007) und „Das Culinarium Süßwasserfische“ (2008). Mittlerweile hat sich in diesem Bereich eine Menge geändert.

Weiterlesen

Die Bayern eiern rum.

Anmerkungen rund um: Marion Reinhardt/Das kulinarische Erbe Bayerns. Eine Rezepte- und Spezialitätensammlung. Ars Vivendi Verlag, Cadolzburg 2019. 288 Switwn, geb., Pappeinband, 32,00 Euro

Es ist ein Ärgernis, und es ist ein sehr deutsch-kulinarisches Ärgernis. In Bayern ist im Moment mit der Wirtshauskultur und Regionalküche eine Menge in Bewegung. Das wäre nicht unbedingt der Aufregung wert, wenn nicht in diesem Falle auch einige Aktivitäten der bayerischen Landesregierung im Spiel wären. Und da geht es dann mächtig drunter und drüber, weil Politik eben vor allem in den Niederungen praktischer Aktivitäten immer auch bedeutet, dass Interessen berücksichtigt werden. Und wenn Interessen berücksichtigt werden, setzen sich oft diejenigen Kräfte durch, die dies hauptberuflich machen, also Verbände und Interessengruppen aller Art.

Weiterlesen